Die Einbindung von Stakeholdern im Projekt DOMINO
-
2. DOMINO Stakeholder Dialog
Das war der zweite DOMINO Stakeholder Dialog
Welche Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätze für die Implementierung von MaaS-Angeboten in Österreich gibt es? Damit haben wir uns beim zweiten DOMINO Stakeholder Dialog beschäftigt. Rund 50 Teilnehmer:innen aus Industrie, Wissenschaft, Landesverwaltungen, Gemeinden, Tourismus- und Verkehrsverbünden diskutierten mit.
Im Zentrum der Veranstaltung standen interaktive Fokus-Sessions, in denen sich die Teilnehmer:innen den Erfahrungen und Erkenntnissen aus den DOMINO Pilotregionen Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich widmeten. Hier war Platz für die Diskussion von Herausforderungen und Zukunftspotenzialen der einzelnen Piloten:
Pilot Sbg - Kooperative Verkehrssteuerung, Pilotleiter Karl Rehrl (Salzburg Research)
Im Piloten Salzburg wurden Herausforderungen und Potentiale zu zwei konkreten Beispielen des Piloten diskutiert. Die Diskussion mit den Stakeholdern zum Thema "Integration von Abfahrtssperren in Navigationssystemen" zeigte, dass ein nicht zufriedenstellendes multimodales Angebot, Spitzenbelastungen an Starkreisetagen und das Routing auf Ausweichstrecken, abseits der Hauptverkehrsadern des MIV zentrale Probleme in der regionalen Verkehrssteuerung darstellen. Routen von Navi-Anbietern, welche digitalisierte Verordnungen aufgrund fehlender Schnittstellen nicht oder nur teilweise erfassen können, sorgen dabei für zusätzliche Belastungen in Gemeinden und Umland. Die nachhaltige Digitalisierung von Verordnungen - wie es Teil des Piloten Salzburg war - in etablierte multimodale Apps, wie wegfinder, VAO und Co. sowie die Anbindung der großen Navi-Anbieter via im Projekt definierter Standardschnittstellen wurden dabei als Chance zur Entlastung und Vereinheitlichung der Verkehrsteuerung gesehen. Zusätzlich soll dies zu einer besseren Qualitätssicherung beitragen. Park+Ride war das Thema der zweiten Diskussion und es zeigte sich abermals die Notwendigkeit von einem ausgebauten intermodalen Angebot und standardisierter digitaler Integration. Des Weiteren wurde von Seiten der Stakeholder die Reservierbarkeit von P+R-Angeboten sowie Kombi-Angebote, wie ein inkludiertes Öffi-Tagesticket, thematisiert.Pilot OÖ - Domino OÖ - Pendler*innenmobilität, Pilotleiter Wolfgang Schildorfer (FH Oberösterreich)
Die Diskussionsrunde des Piloten Oberösterreichs beschäftigte sich mit der Frage, was es braucht, damit in Zukunft weniger Personen auf den Privat-PKW für den Arbeitsweg setzen. Eine Bewusstseinskultur und Unterstützung sowohl von Seiten der Gemeinden wie der Unternehmen bezüglich Mitfahrbörsen, ein besseres intermodales Angebot und eine über Gemeindegrenzen hinausgehende Vernetzung waren dabei zentrale Punkte. Um den Autobesetzungsgrad zu erhöhen, ist aus Sicht der Stakeholder ein Anreizsystem und die digitale Vernetzung der Angebote besonders relevant. Letzteres kann beispielsweise in Form einer App, die verschiedenste Anbieter beinhaltet, abgedeckt werden. So wurde die Notwendigkeit von MaaS-Applikationen auch in Verbindung mit einer stärkeren intermodalen Nutzung des ÖPNVs erwähnt. Zur Realisierung dieser Punkte attestierten die Stakeholder den Gemeinden den erhöhten Bedarf an Ressourcen und Umstiegsknoten.Pilot NÖ - nahallo - Mitfahren mit Garantie, Pilotleiter Christian Steger-Vonmetz (VOR)
Auch die Session des Piloten Niederösterreichs diskutierte zu Mitfahrbörsen. Konkret ging es darum, wie es gelingen kann, mehr Pendler:innen zu Fahrgemeinschaften zu bewegen. Gemeinden können dies durch Umstiegsanreize und -möglichkeiten, wie die Schaffung von zusätzlichen Park&Drive-Plätzen, forcieren. Weiters soll die Zusammenarbeit mit Unternehmen gestärkt werden. Die Stakeholder sehen auch die Politik in der Verantwortung einerseits Autofahren weniger attraktiv zu gestalten und andererseits Mitfahrbörsen aktiv zu fördern. Dies kann durch Bonussysteme, die Erweiterung von ÖV-Zeitkarten auf Fahrgemeinschaften und die auf Betriebe besser abgestimmten ÖV-Planung geschehen. Auch hier wurde die Schaffung von Mitfahrapplikationen als weiterer Hebel genannt.In den drei interaktiven Sessions konnte das Wissen und die Perspektive der Stakeholder abgeholt werden und als wertvoller Input für die weiteren Projektergebnisse dokumentiert werden. In gemeinsamer Runde wurden abschließend die neu gewonnenen Einblicke zusammengeführt. Auch über das Projektende von DOMINO hinaus wird mit den Erkenntnissen aus den Piloten auf unterschiedlichsten Ebenen weitergearbeitet werden.
Für detaillierte Auskünfte zu den Pilotregionen stehen die Pilotleiter gerne zur Verfügung!
-
1. DOMINO Stakeholder Dialog
Wie kann intelligente, smarte Mobilität aussehen? Wie können integrierte Mobilitätsangebote in Österreich geschaffen werden? Beim ersten Stakeholder Dialog des Projekts DOMINO wurden gemeinsam mit über 100 Interessierten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Ministerien, Landesverwaltungen und Gemeinden genau diese Fragen diskutiert. Dabei wurden die vielfältigen Aspekte von Mobility as a Service (MaaS) aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: Aus dem Blickwinkel der Nutzer:innen von integrierten Mobilitätsangeboten, aus der Sicht der Anbieter:innen, die diese Services zur Verfügung stellen und aus einer praktischen Perspektive - nämlich jener der drei DOMINO Pilotregionen in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg.
Im Rahmen von Kurzvorträgen und anschließenden Diskussionen entstand ein reger Austausch. Thematisiert wurden unter anderem rechtliche Aspekte für Nutzer:innen und Anbieter:innen - z.B. die Gewerbeberechtigung von Mitfahrbörsen - sowie die Auswirkungen von MaaS und Digitalisierung auf Bevölkerungsgruppen, die mit der Nutzung von digitalen Technologien noch wenig vertraut sind. Unterschiedliche Kartensysteme und Abrechnungsmodi stellen für sie oft Barrieren beim Zugang zu integrierten Mobilitätsservices dar. Aus Sicht der Anbieter:innen von integrierten Mobilitätslösungen ist ein zentrales Thema die Standardisierung: Werden in bestehende MaaS-Angebote neue Lösungen integriert, ist das beim ersten Mal sehr aufwändig, mit jedem weiteren Angebot nimmt der Aufwand jedoch ab, lautet der Erfahrungsbericht eines Plattformanbieters.
In Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg werden ausgehend von den Bedürfnissen der Nutzer:innen im Rahmen von DOMINO Pilotregionen gerade aktuelle Mobilitätsangebote analysiert und bestehende Services in ein MaaS-System integriert. Welche konkreten Services das sind, wurde von den drei Koordinatoren der Pilotregionen beim Stakeholder Dialog dargestellt. Besonderes Interesse galt den Herausforderungen, die in den Pilotregionen bereits gelöst werden konnten: wie funktionieren die Buchungen der Services, kommen Apps zur Anwendung, wie werden P&R Plätze für Mitfahrbörsen reserviert? Was passiert, wenn es mehr Fahrgemeinschaften als reservierte Parkplätze gibt? Welche Vorteile ergeben sich für Arbeitgeber, Gemeinden und am wichtigsten - die Nutzer:innen von Mitfahrbörsen und wie können diese bestmöglich mit dem öffentlichen Verkehr vernetzt werden?
Ein Ausblick auf die nächsten Schritte im Projekt: Schon im kommenden Herbst wird es einen weiteren Stakeholder Dialog geben. Demnächst starten Online-Befragungen sowie Workshops in den Pilotregionen, bei denen aktuelle Herausforderungen thematisiert und die Inputs der DOMINO Stakeholder:innen laufend abgeholt werden.
Downloads zu diesem Thema
Über konkrete Termine & Beteiligungsmöglichkeiten informieren wir auf unserer Homepage.
Bei Interesse am Projektfortschritt von DOMINO abonnieren Sie gerne das Infomailing.